Empathie im Coaching

Empathie ist eine überlebenswichtige Fähigkeit.

 

Im Regelfall ist sie angeboren und wird frühkindlich durch – idealerweise – positive Erfahrungen verfeinert.

 

Sie dient dazu

  • andere Menschen nach Freund oder Feind einzuordnen,
  • durch Resonanzphänomene zu lernen,
  • Mimik und Körperhaltung des Gegenübers zu deuten,
  • zu kommunizieren,
  • Kontakt und Verbindung herzustellen,
  • eigene und fremde Gefühle wahrzunehmen oder
  • auf intuitives Wissen zuzugreifen.

Möglich machen das die Spiegelneuronen im Gehirn.

 

Sie ermöglichen, dass wir auf Stimmungen und Befindlichkeiten unseres Gegenübers emotional eingehen und diese selbst fühlen und nachvollziehen können.

 

Durch Beobachtung des Verhaltens des Gesprächspartners/der Gesprächspartnerin entsteht eine (unbewusste) Simulation im eigenen Gehirn.

Diese ermöglicht, dass wir er an die eigene Innenwelt anknüpfen und mit der Gefühlslage des anderen in Resonanz gehen können.

 

Im Außen zeigt sich diese Fähigkeit in der Wortwahl, Mimik und Körpersprache, die – meist unbewusst – an die des Gegenübers angepasst werden.

Diese Reaktion wirkt wiederum auf den anderen Menschen und löst dort im besten Fall ein Gefühl des Verstandenwerdens aus.

Der Prozess startet erneut in die andere Richtung: Das Gegenüber reagiert empathisch auf den Coach - ein Perpetuum Mobile der Stimmungen.

 

So kann ein gemeinsamer Resonanz- und Bedeutungsraum im Coaching entstehen, ohne den ein Coaching kaum erfolgreich sein kann – Authentizität und Abgrenzung vorausgesetzt.

 

Gespieltes Mitgefühl wird vom Gegenüber als solches entlarvt, weil in dem Fall die Signale inkongruent sind.

Uferlose Empathie ist schädlich. 

Wer sich komplett in die Gefühlswelt des Coachees hineinziehen lässt, kann keine neue Perspektive auf die Herausforderung bieten und ist damit nicht (mehr) hilfreich.

 

Empathie erzeugt Intuition: ein unerlässliches Coaching-Tool.

 

Als Schnellwahrnehmungssystem des Gehirns greifen Spiegelneuronen spontan auf intuitives Wissen zu.

 

Mittels der Spiegelneuronen, die Teile einer Szene zu einem wahrscheinlichen Gesamtbild zusammensetzen können, können Coachs

  • die wahrscheinliche Gefühlslage von Coachees erkennen,
  • mögliche – dem Coachee selbst noch un- oder vorbewusste Bedürfnisse und Wünsche – intuitiv wahrnehmen und
  • mögliche Ausgänge von (Entscheidung-)Situationen vorausahnen.

Sie ermöglichen „Geistesblitze“ im Coachingprozess:

 

Eingebungen, die rational (noch) nicht zu erklären sind, da die Erkenntnis sich aus dem bisherigen Prozess verstandsmäßig noch nicht ableiten lässt.

Und dann entsteht "Magie" im Coaching... 

 

Inspiration dazu aus dem Buch (Affiliate-Link zu amazon):
Warum ich fühle, was du fühlst - Intuitive Kommunikation und das Geheimnis der Spiegelneurone (Joachim Bauer)