Sei, wie Du gerne bist - Das Feld "Eigenschaften"

"Eigentlich bin ich ganz anders, ich komme nur so selten dazu" Ödön von Horvath, bekannt aus einem Song von Udo Lindenberg und Jan Delay

Deine Eigenschaften bestimmen Dein Tun.

 

 

Hier ein paar Gedanken dazu:

  • Deine Eigenschaften prädestinieren Dich für bestimmte Tätigkeiten.
  • Deine Lieblingstätigkeiten (was Du gerne tust) und Deine Lieblingseigenschaften (wie Du gerne bist) bedingen sich gegenseitig.
  • Charaktereigenschaften und Persönlichkeitsmerkmale führen in Bezug auf Tätigkeiten zu Vorlieben und Abneigungen.
  • Je mehr (qualitativ und quantitativ) Deiner Eigenschaften Du in Deinem beruflichen Tun, bei der Aufgabenerfüllung, realisieren kannst, umso erfolgreicher, zufriedener und erfüllter bist Du.
  • Je höher die Passung zwischen Deinen Eigenschaften, über die Du Dich gerne definierst, und den Eigenschaften, die Deine Aufgaben abrufen, desto größer die Flow-Wahrscheinlichkeit.


    Bei Tätigkeiten in den Flow zu kommen, wird oft als erstrebenswert dargestellt. (Den Begriff hat der der Glücksforscher Mihály Csíkszentmihályi (1934–2021) geprägt. Flow bezeichnet das als beglückend erlebte Gefühl eines mentalen Zustandes völliger Vertiefung und restlosen Aufgehens in einer Tätigkeit, die wie von selbst vor sich geht – auf Deutsch in etwa Schaffens- bzw. Tätigkeitsrausch oder auch Funktionslust. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Flow_(Psychologie))

 

Fazit:

Unzufriedenheit, Über- oder Unterforderung mit Aufgaben gehen (neben der fachlichen Komponente) damit einher, 

  • dass die Aufgabenanforderungen Deinen Eigenschaften widersprechen oder
  • dass sie Deine Charakterstärken nicht abrufen,
  • dass Deine persönliche Art und Weise, wie Du Aufgaben gerne erledigst, nicht zu der Aufgabenstellung passt.

 

Deine Eigenschaften bestimmen Deine (beruflichen) Beziehungen.

 

Hier ein paar Gedanken dazu:

  • Im Licht Deiner eigenen Eigenschaften bzw. der Eigenschaften, die Du im beruflichen Kontext für zielführend und angebracht bzw. nutzlos und verwerflich hältst, betrachtest und beurteilst Du die Personen, mit denen Du umgehst.
  • Wenn Deine Eigenschaften handlungsleitend für Dich sind, dann gilt das auch für Dein Gegenüber. Dadurch kann es zu Übereinstimmungen oder Konflikten kommen.
  • Die Bewertung der zwischenmenschlichen Beziehungen und die Bewertungen der Einstellungen und Handlungen anderer Personen geschieht selbstredend auch auf der Grundlage des eigenen Wertekanons.
  • Eigenschaften und Werte bedingen und entsprechen sich bei kongruenten Persönlichkeiten.  

 

Fazit:

 

Wenn Deine Eigenschaften und damit Deine Werte nicht mit denen der Personen und/oder des Unternehmens kompatibel sind, können daraus entstehen:

  • zwischenmenschliche Konflikte,
  • Missverständnisse in der Kommunikation,
  • das Gefühl, dass die eigene Person und /oder die Leistungen nicht ausreichend wahrgenommen und wertgeschätzt werden.

 

Zum Schluss: 

Die eigenen Eigenschaften im Berufsalltag möglichst vielfältig nutzen zu wollen, bedeutet nicht Authentizität, Autonomie und Individualität um jeden Preis durchzusetzen.

Ich plädiere hier keineswegs dafür, im Berufsleben die eigene Persönlichkeit zu verleugnen und sich in ein Korsett zwängen zu lassen. 

Ich möchte lediglich zu Bedenken geben, dass wir im Leben – privat und beruflich – verschiedene Rollen bekleiden.

 

Bedenke, dass es für Deine berufliche Rolle ein Anforderungsprofil gibt, für dessen Erfüllung Du entlohnt wirst.

 

Ideal, wenn die geforderte Rolle zu unseren Eigenheiten passt.

 

Wenn wir aus der Rolle fallen, hat das seinen Preis

 

 

Übung:

 

Schaue Deine Tätigkeiten und Aufgaben an und frage Dich: 

Wie gut passt das, was ich tue, zu den Eigenschaften, über die ich mich gerne definiere oder für die ich beruflich angetreten bin?

 

 

Hinweis:

Im TalentKompass-Seminar werden die Lieblingseigenschaften aus allen Lebensbereichen, nicht nur aus dem beruflichen Zusammenhang, mit verschiedenen Übungen ermittelt, z. B.:

  • biographische Selbstreflexion
  • ressourcenorientierte Narration 
  • Bildarbeit
  • Feedback im Sinne des Johari-Fensters
  • individuelle Definition der Eigenschaften mit dem Effekt, dass ich im Bewerbungsverfahren sprachfähig bin und meine Eigenschaften stimmig darstellen kann 
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