"Für das Können gibt es nur einen Beweis: das Tun." Marie von Ebner-Eschenbach
Das Feld Tun ist ein ganz wesentlicher Bestandteil des TalentKompass-Prozesses.
Dahinter steht die Frage: „Was tue ich wirklich wirklich gerne?“
(Danke an Frithjof Bergmann, den Vater des New
Work-Gedanken, für diese Formulierung)
Hier ein paar Gedanken dazu:
- Es mag sein, dass ich Fähigkeiten, Stärken und Eigenschaften besitze.
Doch wenn ich sie nicht durch das Anwenden, das Tun in die Welt trage:
Existieren sie dann wirklich?
Und „wirklich“ meine ich hier im Sinne von:
Wirke ich wirk-l-ich (mit meinen Talenten) durch mein Tun?
- Auch die erworbene theoretische Fachlichkeit ist kein Garant dafür, dass ich mein Wissen auch in der Praxis erfolgreich anwenden kann.
- Und selbst wenn ich Wissen bewusst anwenden oder intuitiv handeln kann, reicht das reine Können, das (routinemäßige) Erledigen von Aufgaben, die mir leicht fallen, alleine nicht unbedingt automatisch aus, um mit diesen Tätigkeiten auch zufrieden zu sein, einen Sinn darin zu sehen und Erfüllung zu finden.
- Wenn mir eine Aufgabe leicht von der Hand geht, heißt das nicht, dass diese Tätigkeit auch meinen Fähigkeiten und meinen Interessen entspricht.
Leider verfallen wir manchmal dem Irrglauben, dass reines Können auch gleichzeitig Freude und Erfüllung bedeutet.
Doch unter Umständen haben wir uns nur an Routinen gewöhnt und haben das Hinterfragen des Warum und der eigenen, inneren Beteiligung daran vergessen.
Geliebte Tätigkeiten zeichnen sich durch Folgendes aus:
- In der Art und Weise, wie sie verrichtet werden, können sich unsere Eigenschaften entfalten.
- Die eigenen Persönlichkeitsmerkmale und die Tätigkeiten, denen wir uns gerne zuwenden, bedingen und beflügeln einander.
- Darin zeigt sich bevorzugt angewandtes Wissen.
- Der Erfolg unseres praktischen Tuns ist unter Umständen abhängig vom Umfang des relevanten Theoriewissens, über das wir verfügen.
- Da Tätigkeiten sich meist auf jemanden oder etwas beziehen, nähren sie die eigenen Interessen.
- Die Motivation, sie zu verrichten, oder die Ergebnisse, die sie erzielen, sind im Einklang mit unseren Werten. Wäre das nicht so, stünden wir in einem inneren Konflikt.
Übung:
Nimm Deine eigenen Tätigkeiten und Aufgaben – beruflich und außerhalb des Berufs – unter die Lupe und frage Dich,
- welche davon Du gerne verrichtest,
- was Du gerne häufiger tun möchtest,
- welche lästigen oder gar verhassten Tätigkeiten Du gegebenenfalls mit Blick auf das „große Ganze“, Dein „Wozu“ in Kauf nehmen kannst.
Hinweis:
Im TalentKompass-Seminar werden die Lieblingstätigkeiten aus allen Lebensbereichen, nicht nur aus dem beruflichen
Zusammenhang, mit verschiedenen Übungen ermittelt,
z. B.:
- biographische Selbstreflexion
- ressourcenorientierte Narration
- Bildarbeit
- Feedback im Sinne des Johari-Fensters
- Entscheidungsmatrix